Heute schauen wir uns eine App an, die schon seit vielen Jahren auf dem Markt ist und sich unverändert hoher Beliebtheit erfreut. Nach eigenen Angaben nutzen weltweit über 11 Millionen Nutzer diese App. Hier also meine Erfahrungen mit Mosalingua.
Aber um es gleich vorweg zu nehmen: Mosalingua wird sicher nicht alle von euch glücklich machen. Sowohl das Konzept als auch das Design sprechen eher konservative Sprachlerner an. Entweder ihr werdet Mosalingua lieben oder eben das Gegenteil darüber denken;) Dazwischen ist nicht viel Platz.
Mosalingua verspricht die besten Ergebnisse innerhalb kürzester Zeit. Schauen wir uns also an, ob das der Wahrheit entspricht.
Wie sieht das Konzept von Mosalingua aus?
Die Methode von Mosalingua beruht insbesondere auf folgenden Prinzipien:
- Verteilte Wiederholung: Das Wiederholen von Vokabeln wird aufgeteilt und zwar so, dass man Vokabeln wiederholt, bevor man sie vergisst. Das spart vor allem Zeit, weil man sie nicht sinnlos wiederholt. Je mehr Wiederholungen gemacht wurden, desto größer werden die Zeitunterschiede.
- Aktives Wiederholen – Damit ist gemeint, dass man Vokabeln nicht nur erkennen muss, sondern tatsächlich wissen muss. Hier verwendet Mosalingua die Flashcards oder Karteikärtchen.
- Das Pareto Prinzip oder die 80/20 Regel – Damit ist gemeint, dass man sich bei Mosalingua auf die nützlichsten und meistgenutzten Wörter und Ausdrücke einer Sprache fokussiert. Das wirkt sich gut auf den Lernfortschritt und auf die Motivation aus. Man kann aber jederzeit eigene Karteikärtchen hinzufügen.
Ihr könnt euch das wie das gute alte Karteikärtchen-System vorstellen. Nur etwas ausgefeilter und um weitere Tools ergänzt.
Was ist das primäre Ziel von Mosalingua?
Das Ziel ist, die wichtigsten und meistgenutzten Wörter zu lernen. Hier geht es nicht wie bei vielen anderen Apps um den Funfaktor, sondern in erster Linie um effizientes Pauken von Vokabeln.
Das mag manche abschrecken, für andere ist es der heilige Gral. Das kommt wirklich auf eure subjektiven Lerngewohnheiten an.
Zusätzliche Features von Mosalingua
Neben den vorhandenen Flashcards zu den tausenden Wörtern und Begriffen, sind noch weitere Features inkludiert:
- Mosa Stories – Texte, die auf das Niveau des Lerners zugeschnitten sind. Mit diesen kann man auch Grammatik im Kontext lernen.
- Mosa Library: Hier gibt es E-Books und Hörbücher in der Originalversion und auch Videos in der Originalfassung
- Mosa Videos: Damit bekommt man eine Sammlung an Videos und Musik-Clips in der Originalfassung zum Üben.
- Mosa Discovery: sehr praktisches Feature. Dieses ermöglicht es, Ausdrücke direkt von Internetseiten aus zu übersetzen. Man kann diese Ausdrücke auch zu den Lernkarten hinzufügen.
- Manuelles Hinzufügen von Karteikarten: Man kann beliebig viele eigene Flashcards hinzufügen. Wenn man beispielsweise im Alltag auf ein neues, interessantes Wort stößt, kann man dieses einfach hinzufügen und es wird in das Wiederholungssystem aufgenommen.
- Mosa Challenges – Hier kann man sich je nach Niveaustufe Herausforderungen stellen. Beispielsweise “10 neue Wörter pro Tag zu lernen” oder “einen Dialog im Original verstehen”
- Mosa Community: Die Community der Mosalingua Lernenden
Mosa Discovery:
Mosa Videos:
Auf welchen Geräten kann man Mosalingua nutzen?
Hier gibt es keine Einschränkungen. Die Inhalte und der persönliche Fortschritt sind auf allen gängigen Geräten verfügbar (PC, Smartphone, Tablet, etc.).
Wie lange sollte man pro Tag mit Mosalingua lernen?
Mosalingua fragt am Morgen die aktuell zu wiederholenden Vokabeln ab. Laut Mosalingua solltest du dafür mindestens 5 Minuten pro Tag aufwenden.
Meiner Meinung nach ist das auch ok, sofern man die App nur für Vokabeln benutzt und beispielsweise den Testsieger Gymglish als Basis verwendet. Sollte man ausschließlich mit Mosalingua lernen, dann sollten zumindest weitere 10 Minuten für andere Aktivitäten wie Videos, Texte, etc. eingeplant werden.
Meine subjektive Erfahrung mit Mosalingua
Achtung, jetzt wird es sehr subjektiv 😉
Ich hatte am Anfang wirklich ein bisschen damit zu kämpfen, mich in der App zurechtzufinden. Die App ist sehr umfangreich und vieles ist irgendwo in Unterkapiteln versteckt. Abgesehen davon gefällt mir das Design nicht besonders.
Nach und nach bekommt man aber den Überblick und das System mit den Flashcards funktioniert schon wirklich sehr, sehr gut. Ich habe dann auch begonnen, selbst Flashcards zu erstellen und mit Mosa Discovery hinzuzufügen. Bei letzterem kann man Sätze, Phrasen oder Sätze von Internetseiten als Karteikärtchen hinzufügen. Das ist schon sehr gut gemacht.
Aber damit ist dann meiner Meinung nach schon das Positive gesagt. Ich persönlich würde nicht ausschließlich mit Mosalingua arbeiten. Viele Zusatzfeatures wie die Videos oder Texte sind ohne didaktisches Konzept, d.h. es gibt keine Übungen dazu. Darüber hinaus gibt es keinen Lernpfad und man muss jeden Tag für sich selbst entscheiden, was man heute als Programm neben den Karteikärtchen machen möchte. Gymglish ist hier Mosalingua bei weitem überlegen.
Als Ergänzung, um Vokabeln zu lernen, eigene Flashcards zu erstellen, neue Flashcards mit Mosa Discovery zu erstellen, eignet sich die App aber sehr gut. Immer wenn man in Kontakt mit neuen Wörtern und Phrasen kommt, kann man diese in Mosalingua als Flashcard abspeichern und die App lässt diese dann effizient und in den richtigen Zeitabständen wiederholen.
Das macht vor allem für traditionelle Lerner schon sehr viel Sinn. Ob sich dafür die knapp 5 Euro pro Monat lohnen, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Was sind die Vor- und Nachteile von Mosalingua?
Vorteile:
- Sehr günstig
- Wissenschaftlich fundiertes Konzept
- Effizientes Lernen mit Fokus auf die wichtigsten Wörter
- Viele Zusatz Features
- Natürliche Audios von Muttersprachlern
- Viele Individualisierungsmöglichkeiten
- Alle Niveaustufen (A1 bis C1) sind abgedeckt
Nachteile:
- Unübersichtlicher Aufbau und Menüführung - Man muss sich reinarbeiten
- Das Design ist doch sehr altmodisch
- Kein spezifischer Lernpfad vorgegeben - Man kann/muss selbst Entscheidungen treffen
- Bei vielen Zusatzfeatures fehlt das didaktische Konzept
- Kaum “Funfaktor”
Für wen ist Mosalingua geeignet?
Ich sehe Mosalingua für folgende Personen:
- Für Leute, die gerne effizient und automatisiert Vokabeln lernen und Mosalingua als Ergänzung zu einer anderen App verwenden. Der Preis ist so günstig, somit lässt sich das rechtfertigen.
- Für fortgeschrittene Lerner, die gerne online Artikel und Berichte lesen und sich mit der Chrome Erweiterung “Mosalingua Discovery” Wörter und Ausdrücke als Flashcards in der App abspeichern möchten, um diese dann mit dem System von Mosalingua wiederholen zu können.
- Für traditionelle Lerntypen, die Vokabeln mögen UND selbst entscheiden wollen, welche zusätzlichen Inhalte sie zum Lernen heranziehen. Eine hohe Eigeninitiative ist hierfür definitiv notwendig.
Gibt es eine kostenlose Probezeit?
Ja, Mosalingua bietet eine kostenlose Probezeit für 15 Tage an und anschließend hat man noch eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie. Also insgesamt ein sehr faires Angebot. Die Zahlungsdaten müssen allerdings beim Abschluss schon hinterlegt werden.
Die Probezeit kann man selbst in den Einstellungen des Benutzerkontos beenden.
Fazit - Meine Erfahrungen mit Mosalingua
Mosalingua ist eine sehr spezielle App und mag manchen gar nicht gefallen, andere werden sie lieben.
Wenn ihr gerne auf effiziente Weise Vokabeln lernt und/oder sehr viel Wert auf eigenverantwortliches Lernen legt (niemand schreibt euch vor, was ihr wann lernen sollt), dann ist Mosalingua sicher eine Option.
Als eine Alternative mit Funfaktor kann ich euch FluentU empfehlen, wo ebenfalls Flashcards zum Einsatz kommen.
Viel Erfolg beim Sprachenlernen und alles Liebe!
Wolfgang
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