Was ist schwierig an Spanisch? - Hier haben die meisten Probleme

Spanisch ist ja vor allem für deutsche Muttersprachler eine relativ einfache Sprache. Aber trotzdem, und das wissen wir;), sind manche Dinge dann doch nicht so einfach…

Schauen wir uns gemeinsam an, was ich damit meine und ich bin mir sicher, dass viele von euch diese Problemchen kennen werden.

Was ist schwierig an Spanisch

1. Es gibt deutlich mehr Zeiten als im Deutschen

Eine der relativ einfachen Dinge der deutschen Sprache (so viel Einfaches gibt es ja nicht;) sind die Zeiten. 

Mit dem Perfekt, der Gegenwart und dem Future I (werden + Infinitiv) kommt man schon ganz gut über die Runden.

Bei Spanisch sieht es da leider etwas anders aus. Da kommen dann Zeiten wie Pretérito indefinido, Pretérito imperfecto, Futuro simple oder Gerundio dazu. 

Und aufgrund der großen Anzahl an unterschiedlichen Zeiten kommen wir gleich zum nächsten Problemchen:

2. Die immense Anzahl an Verb-Konjugationen

Verben auf Spanisch zu konjugieren macht vor allem am Anfang nicht wirklich Spaß. Dazu kommt noch eine relativ große Anzahl an unregelmäßigen Verben.

Viele Spanischlernende, mit denen ich gesprochen habe, haben die Verbkonjugationen als den Punkt angeführt, der sie am meisten stört.

Aber das wars natürlich noch nicht:

3. Der gute, alte Subjuntivo

Und ich muss hier auch ganz ehrlich zugeben: Ich mache hier nach wie vor Fehler. Der geht mir wirklich so auf die Nerven, dieser Subjuntivo 😉 

Für jene, die im Moment gerade nur Bahnhof verstehen, ein Beispiel

“Espero que estés bien” (Ich hoffe, dir geht’s gut) – Hier verwendet man nicht das Präsens “estás” sondern den Subjuntivo “estés”.

Nähere Details erspare ich mir an dieser Stelle. Ich möchte euch nicht den Tag verderben 😉

4. Das rrrrrrollende R

Die spanische Aussprache ist ja für uns als Deutschsprechende generell nicht so schwierig. Französisch beispielsweise fällt uns da schon deutlich schwerer. 

Ein Aussprachefehler, den ich aber beispielsweise nach wie vor oft mache, ist das rollende R. Ich muss wirklich bewusst daran denken. Sobald ich darauf los spreche, vergesse ich es wieder.

Daran muss ich wirklich noch weiter arbeiten.

5. Die große Anzahl an Dialekten und Akzenten

Nachdem Spanisch ja eine Weltsprache ist, gibt es natürlich auch viele Dialekte und Akzente, was natürlich zu Verständnisprobleme führen kann.

Aber ganz ehrlich: Da dürfen wir uns als deutsche Muttersprachler wahrscheinlich nicht beschweren. 

Ich war in den meisten spanischsprechenden Ländern unterwegs und egal ob in Spanien, Kolumbien, Argentinien oder Mexiko, ich habe 95% der Menschen insgesamt gut verstanden. (Sofern sie natürlich Spanisch und keine indigene Sprache gesprochen haben)

Wenn allerdings ein Deutschlerner mit einem guten B2 oder schlechten C1 Niveau dann aber nach Bayern, Österreich oder die Schweiz in einen kleinen Ort fährt, dann wird der oder die Arme wahrscheinlich eher wenig verstehen 😉

Und ich persönlich genieße die spanischen Dialekte und schaue auch gerne auf Netflix lokale Produktionen aus den einzelnen Ländern. Das macht nicht nur Spaß, sondern hilft auch sehr.

Wenn ihr gerne noch effektiver Spanisch lernen möchtet, könnt ihr gern hier reinschauen. 

 

6. Ser y estar

Eine klassische Fehlerquelle darf natürlich nicht fehlen: Der Unterschied zwischen “ser” und “estar

Im Spanischen gibt es ja für “sein” 2 Verben. Ganz vereinfacht gesprochen (natürlich gibt es Ausnahmen): dauerhaft → ser (Mi familia es de Austria), vorübergehend → estar (Mi familia está de vacaciones en Colombia).

Neben „ser“ und „estar“ könnte man hier natürlich auch noch den Unterschied zwischen “por” und “para” nennen, der auch vielen von uns Probleme bereitet.

Aber verlaufen wir uns nicht in Details und kommen wir noch zum letzten Punkt:

7. Latinos korrigieren uns nicht gern - Die Spanier?

Am Ende noch etwas, das es für mich manchmal nicht so einfach gemacht hat.

Bei uns in Deutschland, Österreich und der Schweiz kommt es mir ja oft so vor, als würden die Leute sogar Spaß daran haben, die armen Ausländer zu korrigieren. Deutsch ist eh schon so schwierig und dann kommen noch die Einheimischen und nehmen einem das letzte Selbstvertrauen 😉

Die Latinos auf der anderen Seite korrigieren uns fast nie. Ist zwar sehr höflich, aber lernen kann man so aus den Fehlern nicht, weil man sie dann leider oft gar nicht bemerkt.

Ich habe insgesamt ca. 7 Jahre (reine Aufenthaltszeit) in Lateinamerika verbracht, aber ich habe nie jemanden gefunden, der mich über einen längeren Zeitraum korrigieren wollte.

Aber ich hoffe, ihr hattet da mehr Glück. Ohne einen Spanischlehrer wäre es bei mir wirklich schwer gewesen.

Wie es in Spanien mit der Bereitschaft zu korrigieren aussieht, bin ich mir nicht ganz sicher. Ich bin zwar schon über 10 Mal auf dem spanischen Festland und auf ein paar Inseln gewesen, aber immer nur für ein paar Tage bzw. wenige Wochen als Urlauber. 

Aber mein oberflächlicher Eindruck: Sie haben zum Glück weniger Hemmungen, uns zu korrigieren. 

Fazit

Bitte, diese Liste hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Aber ich bin mir sicher, dass sich viele von euch mit diesen Problemen identifizieren können

Alles in allem ist Spanisch für uns zum Glück aber relativ einfachUnd nicht nur das: Spanisch ist auch als Weltsprache extrem nützlich und darüber hinaus auch sehr sexy😉 

Solltet ihr gerade Spanisch lernen oder überlegen, Spanisch in Angriff zu nehmen, könnt ihr euch gerne die neue Methode anschauen.

Todo lo mejor para todos ustedes,

un abrazo y hasta pronto

euer Wolfgang

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Wolfgang Brunner

Wolfgang Brunner

Infos zum Autor
Deutschlehrer aus Leidenschaft. Tester von Sprachlern-Apps und neuen Lernmethoden. Leidenschaftlicher Reisender, Vielfraß und begeisterter schlechter Tänzer.

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